Messefilm . Reportagevideo über Europas größte Designmesse – die Blickfang in Stuttgart



blickfang designmesse, Stuttgart – Die Dokumentation der internationalen Designmesse blickfang in Stuttgart war eine echte Herausforderung. Der Messefilm wurde in Full HD realisiert und bei Youtube online gestellt. Die Stimme im Hintergrund und professionelle Moderation übernahm Kim Schicklang [www.kimschicklang.de]. 

Kamera – Mit diesem Messefilm verabschiedet sich das Team von KreaTV.de endgültig von üblichen SD-Produktionen mit 720 x 576 Pixeln im Format 3:4. Das neue 16:9 Format mit überragenden 1920 x 1080 Pixeln überzeugt selbst in stark komprimierter Version bei Youtube weitaus mehr. Nach langem Testen und Vergleichen gefiel uns keine aktuelle HD-Kamera so wirklicn: Entweder fehlte der XLR-Eingang oder die Auflösung war nicht wirklich ausreichend. Die Wahl fiel daher auf einem echten Klassiker – die Canon XH G1, die ein wenig umfangreicher ausgestattet ist als die A1 [siehe dazu Test : Canon XH A1]. Zwei professionelle XLR Eingänge, externe Farbaussteuerung über den PC und Synchronisation von mehreren Kameras sowie die unvergleichlich hohe Auflösung machen diese Kamera zur idealen Grundausstattung für unsere Produktionen. Zwei Schwachpunkte werden der Kamera nachgesagt, zum einen das mangelhafte Low-Light Verhalten, zum anderen das bekannte Canonproblem mit der chromatischen Aberration ins Rot bei starken Konturen unter der Verwendung des Weitwinkels. Letzteres stört bei SD-Aufnahmen, die mit der Kamera natürlich auch möglich sind, sichtbar, fällt aber bei HD-Aufnahmen kaum mehr ins Gewicht. Auch das Low-Light Verhalten konnte durch das Einspeisen eines besonderen Presets von Herrn Wolfgang Winne [Wolfgangs HD Blog] wesentlich verbessert werden. Besten Dank dafür!

Stativ – Die Designmesse in der Stuttgarter Liederhalle war das perfekte Testobjekt sowohl für das überarbeitete Low-Light Verhalten als auch die extremen Mischlichtsituationen. Es wurden zwei Drehtermine – einmal nachts und einmal frühmorgens – angesetzt. Schnell wurde dabei eines klar – die G1 ist wesentlich schwerer als die Canon XM2 mit der ich bisher gearbeitet hatte. Aufgetakelt mit Kopflicht, externem Mikro und Kabel wiegt das gute Stück gut und gerne fast 5 kg! Freihandarbeit wie ich sie bisher vorzugsweise eingesetzt habe, wurde damit zum relativ kurzen Vergnügen. Allenfalls die Henkel-Führung aus der Froschperspektive war noch angenehm machbar, wenn man davon absah, dass die Kamera dabei gerne seitlich hängt. Deshalb habe ich ein normales Schulterstativ verwendet, um die Bequemlichkeit und Ruhe einer Schulterkamera zu simulieren. Diese Lösung war in keinem Fall befriedigend, da sich über das Stativ die Atmung viel zu sehr bemerkbar machte und keine echte Stabilisierung stattfand. Zwischenzeitlich habe ich das Schulterstativ durch ein SteadyCam System ersetzt wie es auch bei Hollywood Produktionen eingesetzt wird. So ein System liegt preislich zwar im Bereich einiger tausend Euro, ist aber eine gute Investition in die Kameraführung – und für den Rücken. 

 Bei HD-Kameras ist das schnelle Schwenken generell ein bekanntes Problem. Während die G1 bei normalem Tageslicht damit vergleichsweise gut zurecht kommt, sieht man bei schlechten Lichtverhältnissen in Innenräumen sofort, dass die Shutter-Zeit wesentlich höher sein um ein einigermaßen ruhiges Bild zu bekommen. Die schnelle und spontane Kameraarbeit wie bei der XM2 geht mit der G1 so gar nicht. Aber auch hier schafft das SteadyCam System gute Abhilfe: Schwenks werden insgesamt ruhiger und weicher geführt, das Ergebnis fällt wesentlich professioneller aus als bei diesem Test.

Kopflicht – Verwendet wurde ein leistungsstarkes, dimmbares LED-Kopflicht. Die klaren Vorteile dieses Systems sind die lange Betriebszeit, die geringe Erwärmung der Leuchte und das relativ geringe Gewicht, da man ohne zusätzliche Akkus auskommt. Vergleichen darf man so ein Licht-Pad allerdings nicht mit der Wirkung eines Kopflichtes von Sachtler oder Dedo. Der Lichtcharakter ist wesentlich weicher und flächiger – und leider nicht im Ansatz so brillant. So tut ein LED-Kopflich eigentlich genau das, was es tun soll – es hellt die Schatten im Gesicht auf – ohne selbst aufzufallen oder stark zu blenden. Die Wechsel zwischen Kunst- und Tageslicht geschieht über einen Filter, der schnell eingeschoben wird. Bei der Auswertung der fertigen Aufnahmen haben wir bemerkt, dass wir bei einem LED Kopflicht wesentlich mehr Power geben müssen als sich über den kleinen Kameramonitor zunächst vermuten lässt.

Mikro – über einen XLR-Eingang haben wir ein externes Stab-Mikrophon der Firma T-Bone angeschlossen, das von der Moderation in ca. 50 cm Abstand zum Redner gehalten wurde. Obwohl das Mikro vergleichsweise günstig war ( z.B. zu einem Sennheiser) fiel die Sprachqualität doch sehr gut aus. Allerdings nahm das Mikro auch bei der Einstellung „Tele“ zuviel Raumklang mit, der bei einigen Beiträgen recht störend wirkt – Atmosphäre ist halt nicht immer gut. Das Thema läßt sich sicherlich verbessern. Moderation – bei dieser Produktion habe ich erstmalig mit der Sprecherin und Moderatorin Kim Schicklang zusammen gearbeitet. Die professionelle und gut recherchierte Arbeitsweise sowie der geduldige Umgang mit meinen spontanen Eingebungen waren eine echte Wohltat und Erleichtung für meine Kameraarbeit – und später für den Schnitt. Leider kommt Kim als Moderatorin im Beitrag selbst nie zu Wort, sondern „nur“ in der geschnittenen Version als Stimme aus dem Off. Aber ihre ausgezeichneten Vorlagen, die präzise Gesprächsführung und ständige Augenkontakt zu dem Befragten spürt man sicherlich im fertigen Produkt.

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