Reichweite und Besucherzahlen von Live Streams


Reichweite und Besucherzahlen von Live Streams – Kosten für Übertragung, gesetzliche Vorgaben.

Theoretisch ist die Reichweite eines Live Streams nur durch das Internet begrenzt. D.h. alle internetfähigen und aktuellen PC´s, Smartphones, Pads, Notebooks, Laptops, TV Geräte, … können Live Streams empfangen und abspielen. Ausgenommen sind Geräte, die entweder mit einer sehr „alten“ Software betrieben werden oder mit einer Software, die nicht zum Abspielen von Videos geeignet ist. Auch die Hardware sollte auf einem aktuellem Stand sein, um optimale und ruckelfreie Wiedergabe zu gewährleisten. Eine andere Beschränkung der Reichweite liegt in der Gesetzgebung einzelner Länder, die den Empfang von Live Streams technisch sperren, um Inhalte aus dem Ausland zu zensieren. Das sind z.B. verschiedene asisatische und arabische Länder. Auch der Inhalt eines Streams kann die Reichweite drastisch einschränken – erotische, pornografische oder gewalttätige so wie volksverhetzende Inhalte werden in der Regel nicht übertragen bzw. werden solche Übertragungen direkt unterbrochen sobald sich ein Zuschauer an den Host-Anbieter wendet. Ähnliches gilt für Inhalte, für deren Ausstrahlung man keine ausreichende Berechtigung besitzt. Wer also das aktuelle TV Programm oder ein Konzert direkt übertragen will, sollte vorher die rechtliche Situation eindeutig klären. Tatsächlich gibt es aber noch eine weitere wichtige Einschränkung für die Reichweite eines Live Streams: die Besucherzahlen. Was bei einer TV Austrahlung technisch keinerlei Probleme darstellt, führt bei einem Live Stream unter Umständen zum Abbruch – zu viele Besucher greifen gleichzeitig auf den Stream zu und überlasten den Server. Verschiedene Anbieter garantieren vorab maximale Besucherzahlen. Eine derzeit recht übliche Grenze sind 50 000 gleichzeitige Zugriffe – d.h. nicht Gesamtzugriffe während der gesamten Übertragungszeit, sondern tatsächlich gleichzeitige Zugriffe in einem Moment. Es gibt auch Anbieter, die weitaus höhere Besucherzahlen anbieten und tatsächlich auch verkraften. Dies sollte unbedingt im Vorfeld klar definiert sein. Die Besucherstunden sind ein anderer Faktor, der die Reichweite eingrenzen kann. Einige Anbieter benötigen vor dem Streaming genaue Angaben darüber wie viele Besucherstunden gebucht werden bzw. vom Veranstalter erwartet werden. Wird dieses Limit überschritten, kann dies drei mögliche Folgen haben:

  • der Stream wird tatsächlich abgebrochen
  • der Stream läuft weiter, die „Überstunden“ werden nachträglich abgerechnet.
  • der Stream läuft weiter, allerdings nicht mehr werbefrei, sondern mit Werbeunterbrechung des Anbieters.

Generell ist es wirklich nur zu empfehlen das Kontingent an Besucherzahlen und Besucherstunden sehr grosszügig zu bemessen – so kann für das Projekt entsprechend „Platz“ auf dem Videoserver eingeplant werden, was sich natürlich auch auf den reibungslosen Ablauf auswirkt. Nicht genutzte Stunden schreiben die Betreiber meist für ein weiteres Projekt gut – sind also nicht ganz verloren.

Autor . Jens S. Achtert KREATV