LAPDANCE ZOMBIE by Jens S. Achtert | KREATV
THE STORY
Aufgrund der gigantischen Resonanz auf meinen Aufruf bei FACEBOOK um „Lapdance Zombie“ zu verfilmen, stelle ich hiermit die Story für alle Interessierten zum Lesen ins Internet. Wie ihr schnell merken werdet, ist die Geschichte erst noch im Entstehen, die Charakter nehmen langsam ihre Formen an und bisher gibt es auch noch keine Zombies…
Möglichst regelmäßig werde ich aber an der Geschichte weiterschreiben, das Ganze dann in ein Drehbuch verwandeln und wir schauen, wohin uns das Projekt in der Zukunft führen wird. Jeder kann so den Fortschritt verfolgen, mir Kommentare, Ideen, Anmerkungen schicken, die ich dann einfließen lassen kann.
Demnächst wird es hier eine Besetzungsliste geben, für die ich gerne Bewerbungen entgegen nehme. Vorerst aber viel Spaß beim Lesen und mit unseren Helden Pete, Dan und Tom.
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Pete hatte wirklich kein Glück. In einer Woche den Job verloren, dann die Wohnung gekündigt und natürlich einen Riesenstress mit seiner Freundin Natalie. Gut, ein wenig war der gute Pete auch selbst daran Schuld. Welcher Lehrer lässt auch sein iPad in der Pause auf dem Tisch liegen, wenn er gerade Pornos schaut. Pornos, die dummerweise ewig laden und die er ganz vergessen hatte als seine 16 jährige Schülerin Alice in der Pause zu ihm kam, um nochmals über ihre letzte Klassenarbeit zu sprechen. Es war so als würden diese Girls seine Schwäche riechen, dass er nämlich keinem jungen Mädchen mit perfekter Figur, vollen Lippen und Schmollblick gerne irgendetwas abschlagen konnte. Auch in diesem Fall tat sich der gute Pete außerordentlich schwer, aber die gute Alice hatte kaum den eigenen Namen richtig geschrieben, noch irgendeine verwertbare Antwort gegeben. Egal wie tief der Ausschnitt ihres Tops war, egal wie sehr sie schmollte, flirtete oder bettelte, der gute Pete war dieses Mal hart geblieben. Genau genommen in zweierlei Hinsicht, denn Pete stand einfach zu sehr auf Lapdance und alle Damen, die in seiner Vorstellung für so ein Tänzchen in Frage kamen – wie eben diese Alice.
Kein Wunder hatte er den Download vergessen, der auch erst prompt 5 Minuten nach dem Klingeln abgeschlossen war. Also genau in dem Moment als der letzte seiner Schüler endlich den Weg zu seinem Platz gefunden und eine Pose eingenommen hatte, die so etwas wie Interesse an seinem Unterricht signalisieren sollte. Pete stand gerade mit dem Rücken zu seiner Klasse und war mit einem komplexen Tafelanschrieb beschäftigt als das Teil in voller Lautstärke mit einer typischen Pornomusik zu plärren begann. Daher reagierte er auch gar nicht, da seine Gedanken mehr um die Atome von Alice´s Molekülen kreisten als um diese Gleichung, die er nur mit Mühe einigermaßen korrekt an die Tafel bringen konnte. Erst als sich die eindeutigen Stöhner der Musik bei mischten, wurde Pete klar, was er getan bzw. versäumt zu tun hatte. Zu spät. Tim aus der ersten Reihe war nicht nur jünger und attraktiver als Pete, er war auch sehr viel schneller. In einer weltrekordverdächtigen Zeit war er am Lehrerpult und riss das offen daliegende iPad wie einen Pokal in die Höhe bevor er damit mitten in die Klasse verschwand. In dem Moment als das Girl aus dem Video auf ihren ersten Höhepunkt zusteuerte war Pete’s Karriere sozusagen am Tiefpunkt. Wie unterschiedlich doch die Dinge laufen können. Dabei hatte Pete nie Hand angelegt, wenn er bei der Arbeit war. Da kannte er andere Kollegen, die in fast jeder Pause ins Lehrerklo rannten, um den Druck abzulassen, der sich während der Stunde aufgebaut hat. Na, warum gibt es wohl getrennte Lehrerklos an Schulen? Erstaunliche Libido mit der gerade viele der älteren Kollegen aufwarten konnten.
Pete hatte sich die Clips einfach gerne in den Pausen angeschaut, um nicht in völliger Langweile zu sterben. Das brachte seinen Puls einfach wieder soweit zum wallen, dass er eine weitere Stunde die Missachtung seiner Schüler an seinen chemischen Ausführungen ertragen konnte. Nun ja, dieses Problem mit der Durchblutung hatte sich für ihn nach seiner Suspendierung jetzt erst einmal erledigt. Nur den Mühen des Schulleiters, oder vielmehr dessen Beziehungen zu gewissen Presseleuten, deren Kinder gerade mit der Versetzung kämpften, war es zu verdanken, dass Pete nicht auch noch zum Medienstar wurde. Allerdings konnte man nichts gegen die alte Mund zu Mund Propaganda tun, die Pete’s Vermieterin, eine strenggläubige Baptistin, die von je her sorgenvoll auf das nicht besonders züchtige Leben des jungen Mannes geschaut hatte, ihm wenige Tage später die Kündigung – natürlich sofortig- aussprechen ließ. Wegen besonderer Umstände, er wisse schon was sie damit meine… Sie hatte ihm sogar viel Arbeit abgenommen, denn seine Sachen standen säuberlich in Umzugskartons verpackt vor der Tür – und rochen eindeutig nach Desinfektionsmitteln.
Um seine Stelle und die miese kleine Wohnung wäre es Pete nicht so schade gewesen wie um seine Beziehung zu Natalie. Am gleichen Abend hatte sie ihn in die Wüste geschickt – natürlich mit einem gigantischen Krach, eine Erfahrung, die Pete sich gerne erspart hätte. Binnen einer einzigen Schulpause hatte Pete sich zum Buhmann der gesamten Welt gemacht. Nicht weil er ein überführter Serienmörder war oder ein korrupter Politiker, sondern weil er zugegeben ungeschickt seinen natürlichen Trieben und Vorlieben gefolgt war. Das Schlimmste stand ihm aber nach seiner Einschätzung noch bevor: sein 30-igster Geburtstag war am Wochenende fällig. Ein Ereignis vor dem er sich seit seinem 21-igsten Geburtstag gefürchtet hatte – als ob er damals schon geahnt hätte mit welcher Vollpleite er in dieses neue Jahrzehnt eingehen würde. Tatsächlich hatte Pete aber keine Ahnung davon, dass er erst am Anfang einer Katastrophe stand, die alles bisherige wie ein Wassereis am Stiel im Vergleich zu einem Eisberg aussehen ließ.
Dan und Tom waren immerhin sofort zur Stelle gewesen als Pete mit seinen Kartons wie ein Schluck Wasser in der Kurve vor der Tür seiner nun ehemaligen Wohnung saß – nicht unähnlich einer postmodernen Kunstinstallation über den isolierten Menschen in der heutigen Gesellschaft. Als Pete so da saß, wusste er nicht genau, was er zuerst hörte – den kaputten Auspuff des klapprigen Pizzataxi von Dan oder das schallende Gelächter seiner beiden Buddies. Denn – natürlich – wussten die beiden schon längst Bescheid über Pete´s Fehltritt. Wie zwei junge Hunde auf den Knochen warteten die beiden sehnsüchtig auf seinen Anruf und damit die perfekte Gelegenheit ihn nach allen Formen der Kunst aufzuziehen. Trotzdem freute sich Pete die beiden zu sehen, denn wenn auch über ihn lachend drückten sie ihn ihm die Hand zum Gruß – ohne gelbe Plastikhandschuhe und Ekel im Blick. Die zwei waren bei der ganzen Sache immerhin die Gewinner. Während bisher recht unauffällig waren sie jetzt die Freunde von dem perversen Lehrer. Das war der beste Titel, auf den Dan der Pizzafahrer und Tom, von dem man nicht wusste was er eigentlich machte um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, jemals in ihrem Leben hoffen konnten. Den beiden zumindest kam es so vor als ob seit dieser Geschichte mit Pete die lokale Damenwelt wenigstens ein heimliches Auge auf sie geworfen hätte wo ihnen sonst nur blankes Desinteresse entgegen sprang. Jetzt waren sie die Vertrauten eines krankhaft Sexbesessenen, eines Monsters, das seine Potenz nicht einmal in der Öffentlichkeit eines Schulzimmers zügeln konnte. Vielleicht verband die drei ja dieses ungezügelte Verlangen und bestimmt praktizierten sie verbotene und höchst stimulierende Praktiken. Bingo! Sex Richtige! Hauptgewinn! Volltreffer! für Dan und Tom.
Bevor sie die Pizzataxi mit Pete´s Habseligkeiten beluden, mampften sie ebendort am Straßenrand eine italienische Familienpizza auf die eine deutsche Familie nun vergeblich warten würde. Dan´s berufliche Ambitionen waren in der Branche bekannt – und so wechselte er fast monatlich den Pizza Lieferdienst, fuhr aber so gut Auto, dass es wenig Reparaturen gab. Unbezahlbare Vorteile wie die Tatsache, dass er es irgendwie geschafft hatte, dass weder Finanzamt noch Krankenkasse Kenntnis von seiner Existenz hatten inbegriffen.
Natürlich würden sie Pete´s Sachen auch bei Dan lagern, denn niemand wusste so genau wo Tom eigentlich wohnte. Nach den regelmäßige Saufgelagen bei denen sich Tom meist zurück hielt verschwand er ebenso plötzlich wie er aus dem Nichts am vereinbarten Startpunkt für die Barrundreise erschien. Niemals hatte man ihn zuhause abgesetzt oder abgeholt. Fragen zu dem Thema ignorierte der sonst redsame Tom ebenso wie zu seinem eigentlich Beruf.
Einfachheitshalber stellten die drei die Kartons in einer freien Garage ab, für´s Auspacken hatte man weder Zeit noch bestand irgendwelche Notwendigkeit. Verpflegung und Gratiswein würde Dan heranschaffen und die halbe Garderobe von Pete hing eh in der Reinigung, wo er seine Hemden, Hosen und Unterwäsche nach akutem Bedarf „einlöste“ wie er es nannte. Der täglichen Schulpflicht entronnen, würde das nun weitaus weniger oft nötig sein als bisher.
Trotz der Aussicht auf ein paradiesisches Dasein auf Dan´s Couch für die nächsten paar Monate bis Gras über die Sache gewachsen war und er sich zur Arbeitsvermittlung trauen konnte ohne ausschließlich Stellenangebote als Stierentsamer oder Dixihäuschenputzer würde angeboten bekommen, blutete Pete´s Herz aber wenn er an Natalie dachte. Sie war so verletzt gewesen, so wütend und gleichzeitig so enttäuscht von ihm, dass ihm bei dem Gedanken ganz übel würde. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er, dass ihm ein anderer Mensch und dessen Wertschätzung so viel bedeuteten konnte wie es bei Natalie der Fall war. Dass sie ihm verzeihen würde, war undenkbar – dass sie sich überhaupt mit ihm eingelassen hatte, war schon ein Wunder. Zumindest konnte er sie wissen lassen – falls sie sich Sorgen machen sollte – dass er sich nicht umgebracht hatte und nun bei Dan zu finden sei – falls sie ihm noch etwas mitteilen wollte oder wenigstens etwas an den Kopf zu werfen hatte, das sie bisher aus Wut vergessen hatte. Auf seinen Knien wäre er angekrochen gekommen, nur um sich weiter von ihr beschimpfen zu lassen. Was allerdings kein großes Opfer gewesen wäre, da sie nur eine Strasse weiter wohnte und nicht am anderen Ende der Stadt. Seine größte Strafe war, dass sie ihn seit jenem Abend ignorierte. Als er sie jetzt anrief ging natürlich auch nur der AB dran. Was ihn nicht abhielt die zwei Sätze, die er seit Stunden im Badezimmer vor dem Spiegel geübt hatte zu stammeln. „Natalie, ich bin Dan…nein bei Dan… lebe noch…also bei Dan,,, falls noch was ist, ich lebe…bei Dan. Tschüss… ach es tut mir so leid, was passiert ist… aber das habe ich ja schon gesagt… also bei Dan, bis dann… oder auch nicht… also ich bin noch da…bei Dan… ich lege jetzt auf… melde ich doch mal… vielleicht… oder auch nicht… bei Dan…ähhmm bei mir…egal auch bei Dan… denn da bin ich ja… also…
Kennen Sie den Moment in dem man eine Mitteilung die man auf einen AB gesprochen hat für sein Leben gerne wieder löschen möchte? Genau mit diesem Gefühl und dem Eindruck, dass der Thunfisch auf der Pizza doch nicht ganz so frisch gewesen war, ging Pete sind hinlegen. Musste erstmal alles verdauen, sagte er sich, bevor er laut schnarchend anfing zu träumen. Lustiger Weise träumte er davon wie sich die Freunde vor vielen Jahren kennen gelernt haben, das war an der Uni gewesen. Pete war gerade im ersten Semester als Lehrer für Physik und Chemie, Tom studierte etwas, von dem irgendwie noch niemand gehört hatte und das auch keiner richtig aussprechen konnte – und Dan hatte nach einem Monat das Studium hingeworfen. Diesen Entschluss verkündete er lauthals in der Mensa und warf dabei seinen vollen Teller lausigen Mensa Essens theatralisch an die Wand, um sich etwas Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Solch lausiges Essen solle es für ihn nie wieder geben – obwohl das nicht stimmte, denn das Essen dort war alles andere als lausig – er würde ins Pizzagewerbe einsteigen und dort binnen kürzester Zeit mit einer geplanten Internetplattform zum Millionär werden. Zum 50% stimmte seine Prognose, dumm nur, dass Pizza.de bereits registriert war – womit er nicht gerechnet hatte. Um seinen zukünftigen Wohlstand zu feiern, lud er lauthals Abends alle Anwesenden zu einem Grillfest bei sich daheim ein – bei dem es zwar nichts zu Grillen dafür aber Pizza in rauen Mengen geben sollte. Irgendwie hatte aber jeder Student an diesem Abend schon etwas anderes vor und es regnete zudem übelst an diesem Sommerabend, so dass sich letztendlich nur Pete, Dan und Tom um das kleine Grillfeuer im Garten von Dan´s Eltern versammelten. Na ja, und für wesentlich mehr Leute hätte die Pizza, die Dan bei seinem neuen Arbeitgeber noch schnell abgegriffen hatte auch nicht gereicht.
….
Nächste Woche geht die Geschichte dann weiter – und vielleicht gibt es dann auch schon die ersten Zombies? Wer weiß?