Das ultimative Hobby!

Zählen Sie einfach mal vor dem inneren Auge die coolsten fünf Hobbies auf, die Ihnen so einfallen. Zumindest bei den männlichen Lesern – ich bin aber sicher auch bei einem guten Anteil der weiblichen Leser – wird das Sammeln von Sportwagen, vornehmlich der Marke Ferrari, gleich nach dem ehrenamtlichen Einsatz für den Weltfrieden auf der TOP 5 Liste stehen. Ökologisch so unmöglich wie ein Einkauf bei ESCADA (also hier vor dem Fenster laufen ständig Demos gegen ESCADA wegen der Pelze) ist der Spaßfaktor dabei hingegen praktisch unendlich. Leider gehöre ich nicht zu den wenigen Privilegierten, die mit diesem Hobby tatsächlich allen kürzlich pleite gegangenen Ölscheichs die Tränen des Neides in die Augen treiben. Aber ich gehöre definitiv zu den Wenigen, die mit dieser Sammlung spielen dürfen – auch wenn sich dieses Spiel bald als unglaublich schwere Arbeit entpuppte. Der streng geheime private Sammler hatte nächtlich nicht nur sehr viele Autos, sondern auch die wirklich sehr gute Idee, diese in einer Fotostudio Atmosphäre ablichten zu lassen. Das sollte ruhig ein wenig Road Movie-mäßig rüber kommen, mit verfremdeter Farbgebung und viel Stimmung. Alles wunderbar bis auf die Kleinigkeit, dass die Fahrzeuge in einer Ecke von Deutschland an einem streng geheimen Ort stehen, in der es absolut kein passendes Fotostudio gibt. D.h. zunächst musste eine geeignete Halle gefunden und angemietet werden. Das wiederholte sich dann einige Male, da der Fototermin immer wieder verschoben wurde – der Renovierungszustand einiger Fahrzeuge war einfach noch nicht optimal und die nötigen Teile ließen auf sich warten. Endlich kam der Termin und damit die Vorbereitung der Halle. Kabel, Stative, Lampen, Segel, … – alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde in das provisorische Studio angekarrt. Und zu guter Letzt rollten sie an: die italienischen Boliden des Fahrzeugbaus, die PS-geschwängerten Hengste der Autobahn, die modernen Kunstwerke unserer wahren Träume: im Schritttempo, aber unendlich kraftstrotzend mit eigenem Kfz-Meister im Schlepptau, der sich auch hier ständig um das Wohlbefinden seiner Schützlinge sorgte.

Jedes Fahrzeug in so tadellosem Zustand wie nur möglich stellte das Ganze bestimmt einen Millionenwert dar. Der wichtigste Unterschied zwischen der werblichen Fotografie von Neuwagen und der Fotografie dieser Oldtimer ist sicherlich die Tatsache, dass jedes dieser Fahrzeuge eine Geschichte hat. Was sage ich, nicht eine, viele Geschichten ranken sich um jedes dieser Modelle – sowohl persönlicher Natur wie allgemeiner. Genau diesen Aspekt wollte ich mit der Serie ausdrücken, da gibt es viel Licht, aber auch viele Schattenseiten. Freude, Triumph, aber auch Dunkelheit, Geheimnisse und ungeklärte Vergangenheit, deren Farbe langsam schwindet wie die Farben von alten Plakaten und Magazinen.

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