Produkt- und Industriefotografie beim Kunden direkt vor Ort
Neuer Wind in der Produktfotografie – Seit einigen Jahren beobachte ich, dass immer mehr Firmen eigene Fotostudios einrichten. Dahinter stecken viele sinnvolle Überlegungen wie kurze Wege, direkte Verfügbarkeit der Artikel und persönliche Absprache mit dem Fotografen z.B. beim Abspeichern der Bilder unter dem richtigen Namen und mit der richtigen Beschreibung.
Filmequipment, na klar – Ein neuer und wichtiger Aspekt ist neben der Fotografie die immer größere Nachfrage nach professionellem Filmen – zur Vorstellung von Produkten und Einsatzbereichen, für digitale Gebrauchsanleitungen, Schulungsmaterial oder Präsentationen. Gerade das Briese Lichtsystem eignet sich hervorragen um bei gleicher oder ähnlicher Einstellung das benötige Filmmaterial direkt parallel zu erstellen. Bereits seit 2002 arbeite ich parallel auch mit der Filmkamera als Kameramann für Produkt- und Messefilme. Dazu mehr unter www.KreaTV.de.
Die Ausstattung und Vorbereitung – Richtig ausgestattet arbeite ich selbst sehr gerne bei Kunden vor Ort. Ein wichtiger Aspekt ist die genaue und sorgfältige Vorbereitung. Im Prinzip muss beinahe das ganze Equipment doppelt einpackt werden, um Zeitausfall durch kleinste Defekte zu verhindern. Das Back-Up Prinzip findet gerade hier seine volle Berechtigung. Ein weiterer Punkt sind die vielen kleinen Tricks, die man anwenden muss, um vor Ort zu nahezu gleichen Ergebnis zu kommen wie im gewohnten Studio – und dazu gehören viele, kleiner Helferchen wie Klammern, Abdunklungsstoff, zusätzliche Stative oder Gaffer, die im Gepäck nicht fehlen dürfen. Die digitale Fotografie hat zwar im Bereich Kameraequipment etliches erleichtert – dafür dürfen heute aber Kontrollgeräte wie Computer und kalibrierter Monitor nicht fehlen.
Definition des effektiven Workflows – Was bedeutet dieser oft verwendete Begriff eigentlich im Alltag ganz genau? Und wo findet er bei einer Fotoproduktion vor Ort seine Anwendung?
Unabhängig davon, ob die wirtschaftliche Situation gerade angespannt ist oder nicht, gilt für mich der Grundsatz:
„Was immer Du auch tust, bedenke das Resultat und handle klug [quidquid agis, prudenter agas et respice finem].“
Dieses lateinische Zitat trifft genau den Punkt eines Workflows, nämlich über seinen Tätigkeitbereich hinaus immer das eigentliche Endprodukt im Auge zu behalten. Oft lässt sich nämlich durch einen geringen Mehraufwand am Anfang einer Schöpfungskette für die folgende Verarbeitung Unglaubliches einsparen.
Metadaten in der EXIF-Datei hinterlegen – Bereits mit der Einführung der digitalen Fotografie habe ich seit 1995 für umfangreiche Fotoserien stets die Möglichkeiten der Speicherung von Metadaten in der EXIF-Datei eines Bildes genutzt. Bei diesem Verfahren werden beliebige Kommentare zum Produkt wie Größe, Farben, Funktionen, Bestellnummern, Eigenschaften, Preise, Verfügbarkeit uvm. direkt nach der Aufnahme in der Header-Datei eines Bildes hinterlegt. Sind diese Daten einmal fest mit einem Bild verbunden, können alle späteren Nutzer oder Bearbeiter diese Daten direkt über Programme wie die Adobe Bridge, Lightroom, Photoshop oder andere Programme auslesen und verwenden. Kein Bild muss mehr gesucht werden, die Kommunikation mit dem Kunden / Produktmanager vereinfacht sich, der Gestalter weiß direkt welches Bild im Layout gemeint ist. Vielfach werden diese Daten neuerdings für die Programmierung von Shop-Systemen oder Katalogen direkt ausgelesen und angezeigt. Da sich die Daten über entsprechende Programme schnell und einfach – auch im Batch – aktualisieren lassen, ist das eine Art effektive und kundenfreundliche Datenbank.
Eine einfache Alternative – Es muss aber nicht immer so kompliziert sein: Eine weitaus einfachere Alternative, die in der Realität sehr oft zum Einsatz kommt, ist ein definiertes System in der Bildbenennung. Hier wird ähnlich wie bei einer Bestellnummer ein genauer Code für den Dateinamen vereinbart – anhand dieses Codes können Mitarbeiter später Rückschlüsse auf das Produkt und seine Eigenschaften ziehen. Freilich eignet sich diese Arbeitsweise nur für Produkte mit sehr wenig Attributen, da sich der Dateiname nicht beliebig verlängern lässt. Sonst läuft man ab einer bestimmten Anzahl von Zeichen Gefahr bei unterschiedlichen Betriebssystemen oder Versionen, dass der Name nicht mehr ganz angezeigt wird.
Analoger Workflow? – Selbverständlich findet der Workflow nicht nur digital statt, sondern auch analog. Beim Aufbau und Fotografieren der Produkte muss genauso strategisch vorgegangen werden wie beim digitalen Workflow: Produkte werden nach Größe und Beleuchtungsart sinnvoll vorsortiert, gereinigt und präpariert, Verpackungen werden organisiert abgelegt und nach der Aufnahme wieder korrekt zugeordnet.
Weitere Bildbeispiele und Arbeiten unter: www.KreaTV.de