Erotische Kalenderfotografie - Ein wahrer Fotograf kann ästhetische Erotik allein durch Licht, Ausdruck und Pose schaffen und muss sich nicht zwangsläufig nur der Provokation platter Nacktheit bedienen. Ähnlich wie der Meisterregissseur Alfred Hitchcock es verstand den größten Nervenkitzel nur durch Kamera- und Lichtführung bzw. Schattenwurf zu schaffen, muss die erotische Komponente dem Kopfkino des Betrachters selbst entspringen. Er muss vom Fotografen so inspiriert werden, dass er sich Bilder, Dialoge oder die Fortführung der Handlung so bildlich vorstellen kann als ob er sie tatsächlich erlebt hätte. Ein Fotograf, der sich mit dem Thema Erotische Fotografie befasst, wandelt immer auf einem schmalen Grat zwischen Pornografie und Kunst. Hingegen tut sich ein bildender Künstler, der erotische Gemälde, Grafiken oder Skulpuren schafft, wesentlich leichter mit der Anerkennung seines Werkes. Viele Arbeiten renommierter Künstler, ob nun klassisch wie bei Rodin oder modern wie bei Picasso, zeigen nackte Menschen, also Aktdarstellungen. Grossartige Skulpturen und Mosaiken von nackten Menschen in allen Lebenslagen oder idealisierte Körper von unbekleideten Götterdarstellungen sind uns von Anbeginn der Menschheit durch alle Jahrhunderte und Epochen erhalten. Die Gemälde von Odalisken der Maler Ingres, Boucher oder Manet zählen trotz des unstrittig erotischen Hintergrundes zu den bekanntesten Werken der Kunst. Die Liste der Beispiele ließe sich unendlich fortführen und in der Deutlichkeit der Darstellung bis hin zu Sexualakten der verschiedensten Art selbst vertiefen. Offensichtlich beschäftigen und faszinieren die Themen Sexualität und Erotik alle großen Geister zu allen Zeiten.